YanYana 2009
Für seine Frühjahrproduktion ’09 hat sich die Musikerinitiative „Jazzpool NRW“ eine Begegnung von zeitgenössischem Jazz mit traditioneller türkischer Musik als Thema gesetzt.
Der Jazz kann ja als das erste künstlerische Ergebnis einer frühen Globalisierung gesehen werden – afrikanische Rhythmen und Vokaltraditionen begegnen auf dem nordamerikanischen Kontinent europäischen Formen und Instrumenten. Diese Offenheit, das Verlangen, nebeneinander Existierendes zu verbinden ist bis heute kreativer Quell jazzmusikalischen Schaffens.
Jetzt also eine Begegnung mit der Tradition Anatoliens. Es gibt drei charakteristische Elemente in der türkischen Musik, die eine Synthese mit dem Jazz plausibel machen:
- Die Musik ist meistens modal und harmonisch nie komplex organisiert.
- Die Tonbildung arbeitet nicht mit fest fixierten Tonhöhen. Das klingt zwar ganz anders als das, was man Blues bezeichnet, meint aber das Gleiche: Der Zielton wird umspielt, bevor er letztlich erreicht wird.
- Die Musik lebt von einem energetischen, periodischen Rhythmus. Ein ähnlich zwingender Drive, der andernorts als swingend tituliert wurde.
- Der Begriff „yanyana“ wird mit „Seite an Seite“, „nebeneinander“ oder „zusammen“ übersetzt.